Bietet der Windows Defender ausreichend Schutz? (2024)
Letzte Aktualisierung: 01.08.2024 | Von
Felix Bauer
Felix Bauer
Felix Bauer ist IT-Security Consultant (IT-Sicherheitsberater) mit 20 Jahren Erfahrung in der IT-Sicherheitsbranche. Felix Bauer begann im Alter von 14 Jahren mit der Analyse von Malwaresamples.
Zusätzlich zur Tätigkeit als Sicherheitsberater schreibt Felix Bauer häufig Fachbeiträge zu den Themen IT-Sicherheit und Internet-Technik. Seine Themenschwerpunkte: Antivirus, Sicherheitslücken und Malware. Unter anderem schrieb Felix Bauer bereits Fachbeiträge für die IT-Fachzeitschriften Computerwelt, Heise und IT-Administrator. Felix Bauer wurde in zahlreichen Fach- und News-Beiträgen erwähnt (u. a. in der Wiener Zeitung und in der Computerworld). Einige Referenzen finden Sie auf Felix Bauers Internetseite.
Felix Bauer besitzt den Abschluss Master of Science in Security and Forensic Computing.
René HifingerRené Hifinger verfügt über umfassende Erfahrungen in den Bereichen IT-Sicherheit und Softwareentwicklung. Seit 15 Jahren berät er Firmen weltweit als IT-Sicherheitsexperte.
Nebenbei schreibt René Hifinger gerne über IT-Sicherheitsthemen. In den letzten Jahren veröffentlichte er zahlreiche Fachartikel in Online- sowie Printmedien - u. a. für die Fachmagazine Informatik Aktuell, Computerwelt und DIGITALE WELT. Einen kleinen Auszug seiner Referenzen finden Sie hier.
Der Windows Defender ist mittlerweile fester Bestandteil des Windows-Betriebssystems, aber reicht die Antivirenlösung aus? Oder schützen Antivirenprogramme von Drittanbietern besser?
Ein Virenscanner gehört auf jeden PC. Doch die Auswahl an Antivirus-Programmen ist riesig, die Unterschiede liegen oft nur im Detail. Mit dem Windows Defender sorgt Microsoft seit einigen Jahren dafür, dass Kunden bereits ab dem ersten Computerstart einen gewissen Schutz haben. Doch wie gut schützt der Windows Defender wirklich?
In aktuellen Virenscanner Tests schneidet der Windows Defender mal gut, mal schlecht ab. Die Platzierungen sind schön und gut, wenn es darum geht, einen Sieger zu küren. Letztlich helfen sie aber nur bedingt weiter, denn sie verschleiern, in welchen Disziplinen ein Virenscanner Stärken oder Schwächen hat. Je nach Einsatzszenario kann sich die individuelle Platzierung in den Augen eines Anwenders deutlich verändern.
Wir machen einen Rundum-Check in folgenden Disziplinen:
Virenschutz-Leistung ↓: Der Virenscanner muss in der Lage sein, ein breites Spektrum an Bedrohungen zu erkennen und zu beseitigen. Wie gut schützt der Windows Defender?
Systemleistung ↓: Ein Virenscanner sollte nicht zu viele Systemressourcen in Anspruch nehmen. Wie gut ist die Performance des Windows Defender?
Ausstattung ↓: Antivirenprogramme bieten zahlreiche Sicherheitsfunktionen wie Firewall, Phishing-Schutz und Co. Welche Funktionen bietet der Windows Defender?
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Das Herzstück jedes Sicherheitspakets ist die Virenerkennung. Alle Antivirenprogramme verwenden dazu die gleichen Werkzeuge. Die Effizienz dieser Bemühungen kann jedoch variieren, und einige Virenscanner sind besser als andere. Die Unterschiede sind leicht zu erkennen, wenn man sich die aktuellen Testergebnisse[1] des unabhängigen Antiviren-Testlabors AV-Comparatives ansieht. AV-Comparatives ist ein unabhängiges Unternehmen, das regelmäßig die Leistung von Antivirensoftware und anderen Sicherheitsprodukten testet.
In den letzten beiden Tests[1] von AV-Comparatives mussten die Virenscanner jeweils 1.146 Schadprogramme (ITW - "in the wild") erkennen. Wie die Testergebnisse zeigen, liegt die Virenschutzleistung vom Windows Defender im Mittelfeld:
Es fällt auf, dass einige Scanner mit einer hohen Blockierrate auch eine höhere Anzahl an Fehlalarmen aufweisen. Dies unterstreicht, wie wichtig es ist, beide Metriken zu betrachten, um die Gesamtleistung eines Virenscanners zu bewerten.
Wer sich einen Überblick über die kompletten Testergebnisse verschaffen möchte, kann diese hier einsehen.
Wichtig: Die Virenerkennung ist das grundlegende Leistungsmerkmal einer Antivirensoftware. Die ermittelten Erkennungsraten stellen jedoch nur eine Momentaufnahme dar. Schon wenige Wochen später können die Ergebnisse völlig anders aussehen.
Performance des Windows Defender
Virenscanner müssen jede potenziell gefährliche Datei scannen, die gestartet wird. Dies geht natürlich zu Lasten der Systemgeschwindigkeit. Der Windows Defender belastet das System laut AV-Comparatves[2] recht stark.
Insgesamt ist der Performanceverlust aber nur dann relevant, wenn man auf sehr viele Dateien zugreift, z. B. beim Kopieren. Bei der täglichen Arbeit, wenn man ab und zu ein paar Dokumente öffnet, ist der Geschwindigkeitsverlust auf aktuellen Rechnern nicht signifikant.
Ausstattung des Windows Defender
Der Trend bei Antivirenprogrammen geht hin zu einem umfassenden Sicherheitspaket. Die meisten Hersteller ergänzen die Standards Virenwächter, Scanner und automatisches Update um weitere nützliche Funktionen. Wer auf Zusatzfunktionen keinen Wert legt, kann diesen Bereich überspringen. Viele Zusatzfunktionen sind nicht notwendig.
Welche Funktionen bietet der Windows Defender?
Windows Defender verfügt über eine Firewall, einen Ransomware-Schutz, einen Phishing-Schutz und eine Kindersicherung. Wenn Sie Wert auf einen Passwortmanager, einen Spamfilter oder einen VPN-Dienst legen, sollten Sie sich für ein anderes Programm entscheiden.
Fazit: Ist der Windows Defender als Virenschutz ausreichend?
Der Windows Defender bietet einen soliden Schutz gegen Schadprogramme. Für einen umfassenden Schutz empfiehlt es sich, auf ein umfassenderes Virenschutzprogramm wie Bitdefender ↓ zurückzugreifen, insbesondere wenn sensible Daten geschützt werden sollen.
Vorteile:
Fester Bestandteil des Windows-Betriebssystems
Kostenlos
Leichte, intuitive Bedienung
Nachteile:
Die Virenschutz-Leistung ist Mittelklasse
Der Windows Defender bremst das System etwas
Aufgrund der hohen Nutzerzahl anfälliger für Hackerangriffe
Kaum Zusatzfunktionen
Aufgrund der weit verbreiteten Nutzung ein attraktives Ziel für Hacker. Ständig werden neue Schwachstellen entdeckt und ausgenutzt.
Bitdefender Internet Security - Die beste kostenpflichtige Alternative zum Windows Defender
32,49 Euro ZUM ANGEBOT (bitdefender.de)
Wer seinen PC optimal schützen möchte, ist mit der Sicherheitslösung Bitdefender Internet Security am besten beraten. In Tests und Vergleichen von Antivirenprogrammen schneidet Bitdefender regelmäßig mit Bestnoten ab - u.a. bester Schutz laut Stiftung Warentest 2024.
Die Benutzeroberfläche ist übersichtlich und einfach zu bedienen. Das Programm bietet den zuverlässigsten Schutz vor Cyber-Bedrohungen. Durch maschinelles Lernen und Verhaltensanalysen werden auch bisher unbekannte Bedrohungen zuverlässig erkannt und blockiert. Zusätzlich sorgt eine integrierte Firewall für sicheres Surfen und schützt das Heimnetzwerk.
Rabatt-Aktion:Aktuell 50% Rabatt ZUM ANGEBOT (bitdefender.de)
Avast Free Antivirus: Die beste kostenlose Alternative zum Windows Defender
Kostenlos Download (avast.com)
Als kostenlose Alternative zum Windows Defender empfehlen wir den Virenscanner Avast Free Antivirus. Die kostenlose Sicherheitssoftware des tschechischen Unternehmens Avast Software bietet einen zuverlässigen Schutz vor Malware und enthält außerdem Funktionen wie einen Passwortmanager, einen Software-Updater und einen Schutz vor betrügerischen Webseiten. Die Software bietet eine benutzerfreundliche Oberfläche und beeinträchtigt die Systemgeschwindigkeit nur geringfügig.
Etwas störend ist, dass Avast Free Antivirus gelegentlich Werbung einblendet, um den kostenlosen Dienst zu finanzieren.
Neben der Installation eines Virenscanners sollten Sie unbedingt zusätzliche Schutzmaßnahmen unter Windows ergreifen:
Halten Sie Ihr Windows-Betriebssystem immer auf dem neuesten Stand: Installieren Sie regelmäßig Sicherheitsupdates und Patches, um Sicherheitslücken zu schließen.
Verwenden Sie unter Windows ein Benutzerkonto mit eingeschränkten Rechten. Schadprogramme können so deutlich weniger Schaden anrichten. Änderungen an wichtigen Systemeinstellungen, die möglicherweise das Betriebssystem beschädigen könnten, sind nicht möglich.
Seien Sie vorsichtig beim Herunterladen und Öffnen von Dateien: Laden Sie nur Dateien von vertrauenswürdigen Quellen herunter und öffnen Sie keine Anhänge oder Links von unbekannten Absendern.
Sichern Sie Ihre Daten regelmäßig, um sie im Falle eines Systemabsturzes oder einer Malware-Infektion zu schützen.
Aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) für alle Online-Konten, die diese Funktion unterstützen, um die Sicherheit Ihrer persönlichen Daten zu erhöhen.
Durch die Kombination dieser Schutzmaßnahmen können Windows-Benutzer ihre Online-Sicherheit und ihre Privatsphäre erheblich verbessern und das Risiko von Cyberangriffen und Datenlecks minimieren. Weitere Tipps zum Virenschutz finden Sie in unserem Ratgeber.